Bachblüten

 in der einfachheit

liegt die wahrheit

 

 

Agrimony – Konfliktfähigkeit

(Agrimonia eupatoria - Odermenning)

Der Odermenning gehört zu den Pflanzen, die für das menschliche Auge eher unauffällig sind - zumindest solange er klein und ohne Blüten ist. Er gedeiht auf sonnigen Standorten in der Nähe von Hecken, an Weg- oder Strassenrändern und vor allem auf basischen Böden. Sobald er blüht, ist er durch seine Grösse (bis zu 1 m) und sein leuchtendes Gelb unübersehbar und leicht zu finden. Den Laien mag sein Aussehen an eine "zu kleine" Königskerze erinnern, da die Blüten ebenfalls am oberen Ende des Stängels rispenartig zusammenstehen - wie die Flamme einer brennenden Kerze. Die Wurzeln ragen tief in den Boden, während der Stängel geradewegs gen Himmel strebt. Der Odermenning ist winterhart. Sich in der Nähe dieser Pflanze aufzuhalten bewirkt ein heiteres, erhebendes Gefühl.

 

Ein Mensch, dem der Odermenning entspricht, verfügt über die wunderbare Gabe, zahlreiche Eindrücke und Erlebnisse des Alltages aufzunehmen, sich von ihnen in den Tiefen seiner Gefühlswurzeln berühren zu lassen und alle Regungen und Erfahrungen wahrhaft zu fühlen und zu verarbeiten. Der einzige Sinn des Lebens scheint darin zu bestehen, dem eigenen Weg des inneren Wachstums treu zu bleiben, dabei tiefste Tiefen zu erfahren und ungeahnte Höhen zu erreichen. Aus jeder Krise oder jedem schlechten Erlebnis lässt sich innerer Fortschritt und etwas Gutes machen. Die treffendste Bezeichnung für dieses Potential ist: konfliktfähig.

 

Im Falle einer Blockade verläuft die Gefühlskurve in wesentlich flacheren Wellen, denn vor allem bemühen wir uns dann darum, alle Gefühle möglichst oberflächlich an uns vorüberziehen zu lassen. (Unter Jugendlichen gibt es dafür den Ausspruch "...das tangiert mich nur peripher..."). Die innere Haltung entspricht eher dem Satz: "Ich will das nicht fühlen", womit die Verarbeitung und Veredelung der Erfahrung schlechter möglich ist und das innere Wachstum aufgrund der augenblicklichen Konfliktscheu ins Stocken gerät.

 

Äusserlich sind Menschen mit dieser Haltung sehr beliebt, denn sie haben nie Probleme. Bei Einladungen, Festen, Versammlungen stellen sie sich als hervorragender Unterhalter, Pausenclown, Spassvogel oder besonders höflicher, gut erzogener Mensch dar. Ihre Mitmenschen können sicher sein, kein tiefschürfendes Gespräch führen zu müssen. Small talk ist gefragt. Das macht das menschliche Miteinander seicht und unkompliziert - was sicherlich manchmal sehr angenehm ist - lässt es auf Dauer jedoch zu leeren Begegnungen werden.

Um diesem Teufelskreis zu entrinnen, wird leicht der Versuch unternommen, die starken Gefühle durch Nikotin- oder Alkoholgenuss, ja sogar Drogenmissbrauch zu betäuben. Wobei es hier in erster Linie um das Verbergen der Gefühle vor sich selbst geht, weniger vor den Mitmenschen. Als nächtliches Ventil für die gestaute innere Anspannung dient Zähneknirschen, während tagsüber Erleichterung im Nägelkauen gesucht wird. Sobald ein aufmerksam beobachtender Mitmensch jedoch fragt, was denn los sei, lautet die typische Antwort: "Bei mir ist alles in Ordnung! Mir geht es bestens!"

 

Die Agrimony-Blütenessenz gibt uns wieder den Mut, auftretenden Konfliktsituationen direkt zu begegnen und in innerem Frieden zu leben, der nicht vom Wohlwollen Aussenstehender abhängig ist. Auch mit uns selbst können wir offen und ehrlich umgehen, indem wir uns schmerzliche Gefühle erlauben. Damit wird aus dem "Clown" wieder der Mensch, der den Weg der schmerzhaften Bewusstwerdung annimmt.

 

 

 

Beech – Wohlwollen

(Fagus sylvatica - Buche)

Wenn ich vor einer Buche stehe, so fallen mir sofort Attribute ein wie: makellos, ebenmässig, herrschaftlich, erhaben. In ihrer eindrucksvollen Schönheit nimmt sie viel Platz ein. Und wenn ich dann noch ein bisschen genauer schaue, auf der Suche nach Pflanzen, die mit ihr zusammen leben, so muss ich feststellen, dass unter ihrer Kronentraufe lediglich Moos in der Lage ist zu überleben; auch eine Schar Schneeglöckchen kann dort wachsen, da sie ihre Blütezeit hat, lange bevor die Buche ihr dichtes Blätterkleid anlegt. Eine Pflanze, die gezwungen ist, neben eine Buche zu bestehen, hat es sehr schwer. Für kleine Pflanzen macht lediglich ein zeitliches Ausweichen die gemeinsame Existenz möglich.

Dieser Eindruck einer Solitärpflanze bestätigt sich auch beim Aufenthalt in einem Buchenhochwald. Die kathedralenartige Stimmung und das spärliche Grün im Unterholz sind vergleichbar. Obwohl jede einzelne Pflanze so imposant wachsen kann, ordnet sie sich auch in die Gemeinschaft ein und stellt ihre Kraft dem grossen Ganzen zur Verfügung. Sie stellt sich gewissermassen neben die anderen, anstatt über sie. Hier darf der oberflächliche Eindruck jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass jede Einzelpflanze eher schwach ist und nur eine oberflächliche Verwurzelung hat.

 

Diese Beobachtungen lassen sich auf uns Menschen übertragen und äussern sich in grossartigen Eigenschaften. Die grösste Qualität, die sich aus dem Beech-Charakter transformieren kann, ist die Toleranz gegenüber allem Andersartigen bzw. die Neugier für alles Fremde, um es kennenzulernen und es nach erfolgter Prüfung gutzuheissen, zu übernehmen oder abzulehnen. Damit ist die grösste Chance gegeben, in jeder Situation oder jedem Menschen das Gute zu erkennen oder Unvollkommenheiten zu akzeptieren, die bei einer vorschnellen Beurteilung leicht übersehen werden. Diese harmonische Ausprägung ist ein Segen für alle Gemeinschaften.

 

Leider können diese Seelenkräfte durch äussere Einflüsse blockiert werden, so dass Kritiksucht, perfektionistische Erwartungen und Überempfindlichkeit gegenüber sozialen und physischen Einflüssen gelebt werden und ein Miteinander erschweren oder sogar unmöglich machen. Häufige Ursache dieser Blockade ist eine Kindheit in einer Umgebung oder Familie, in der hohe Erwartungen gestellt wurden und strenge, kritische Massstäbe galten. Dieser frühe emotionale Leistungsdruck führt bei jungen Menschen zu einem permanenten Gefühl der Unterlegenheit und der drohenden seelischen Verletzung. Durch ein ständiges Beobachtungstraining und innere Hab-Acht-Haltung versuchen wir dann der erwarteten Kritik zuvorzukommen und erwerben damit für unser Erwachsenenalter die Gabe, Fehler oder Unstimmigkeiten "auf den ersten Blick" zu entdecken. In zahlreichen Berufsgruppen ist das eine hochdotierte und geschätzte Eigenschaft. Im menschlichen Zusammenleben kann sie zu erheblichen Konflikten führen, da damit die Konzentration lediglich auf Unstimmigkeiten im Aussen gelegt wird, anstatt sich mit eigenen inneren Schwächen und Wachstumsaufgaben zu befassen. Hinzu kommt, dass ohnehin nur Fehler im Gegenüber erkannt werden, die im Selbst vorhanden aber unerkannt sind. Nach dem (meist unbewussten) Motto: "Wir sehen den Splitter im fremden Auge besser als den Balken vor der eigenen Stirn."

 

Eine häufige Begleiterscheinung ist ein schroffer oder harter Ton, der das Gesagte unnötig verschärft. Als körperliche Beschwerde ist das Auftreten von Allergien der typische Ausdruck der Intoleranz und Überempfindlichkeit gegenüber allem Fremden. All dieser vordergründigen Härte liegt die innere Schwäche zugrunde, dass wir nur schwer zu unseren eigenen Unvollkommenheiten stehen können.

 

Mit Hilfe der Beech-Blütenessenz  gelingt es dem Wesen, seine seelische Unversehrtheit wieder herzustellen und die eigene innere Vollkommenheit mit ihren "Besonderheiten" anzuerkennen. Aus dieser Haltung heraus ist es leicht, mit Unvollkommenheit bei sich und anderen zu leben oder angebrachte Kritik vermittelnd und sanft zu äussern bzw. entgegengebrachte Kritik anzunehmen. Auch die Auseinandersetzung mit Fremdstoffen oder äusseren Einflüssen erfolgt gelassen und souverän, da das eigene "Stehvermögen" sehr stabil ist.

 

 

 

Holly – Vertrauen

(Ilex aquifolium - Stechpalme)

Die Stechpalme gehört zu unseren einheimischen Pflanzen und ist ein immergrüner Laubbaum oder Busch. Die dunkelgrünen, harten Blätter, deren Form an Lorbeerblätter erinnern, sind am Blattrand mit kräftigen Stacheln besetzt. Allerdings findet man diese "wehrhaften" Blätter nur bis zu einer Pflanzenhöhe von etwa 2 m;  höher - bis in die erreichbaren 15 m - gibt es keine (Fress-) Feinde mehr, die ihnen zu nahe kommen könnten, und damit braucht die Pflanze keinen besonderen Schutz für die Blätter mehr zu bilden.

Die winzigen weissen Blüten kann man im Frühsommer finden. Sie haben vier Blütenblätter und sind an einem Baum entweder männlich oder weiblich. (Die Pflanze ist zweihäusig, d.h. sie bringt männliche  und weibliche Pflanzen getrennt hervor.) Die reife Blüte sondert einen dickflüssigen, klebrigen, zuckersüssen Saft ab und duftet sehr stark und lieblich. Die beliebtesten Standorte für wildwachsenden Ilex sind in sonnigen Lagen, aber auch im Unterholz von Laubhochwäldern, wo sie in den letzten Jahren wieder deutlich zahlreicher geworden sind, jedoch kleiner bleiben. Hier haben sie eine ganz spezielle und wichtige Aufgabe als Bindeglied zwischen Menschen und Bäumen.

 

Zwischen Bäumen und Menschen besteht eine uralte Beziehung, die von Menschenseite aber zunehmend in Vergessenheit gerät. Relativ wenige Menschen gehen noch in Wälder oder zu Bäumen, um ihre Nähe zu suchen, ihnen liebevolle Aufmerksamkeit zu schenken, sie zu umarmen oder bei ihnen aufzutanken und Schutz und Stärke zu finden. Hinwendung und Zuneigung sind Qualitäten, die für jedes Lebewesen existentiell wichtig sind, um gesund zu leben. Dass der Gesundheitszustand der Wälder gefährdet ist, pfeifen  die Spatzen von den Dächern, uns Menschen verleitet es trotzdem nur wenig, diesen "Patienten", von denen auch unser Wohlbefinden abhängig ist, liebevolle Krankenbesuche abzustatten und die Bäume wieder "gesundzulieben". An unserer Stelle tut das die Stechpalme, dessen besondere Qualität die Nächstenliebe und Freundschaft ist.

 

Aber nicht alle Menschen sind so weit von dieser Welt der Liebe entfernt. Grundsätzlich sind wir alle liebesfähig und haben das Vertrauen, dass für alle genug Glück, Aufmerksamkeit und Verständnis vorhanden ist. Wir sind als soziale Wesen sehr gut in der Lage, tiefe Freundschaften und verwandtschaftliche Beziehungen zu pflegen und durch Güte und Mitgefühl zu bereichern. Wenn diese Stärken im gegenseitigen Austausch gelebt werden, fühlt sich jeder sicher, geliebt und angenommen. 

 

Unsere moderne Lebensweise hat jedoch viel dazu beigetragen, dass die beschriebene soziale Eingebundenheit heute zunehmend verschwindet. Durch Single-Dasein, Hochhaus-Wohnghettos, anonyme Arbeitsbedingungen, ständigen Konkurrenzkampf von Kindesbeinen an entsteht immer häufiger der Eindruck, es wären nicht genug gute Bedingungen für alle da. Und die, die gut versorgt sind, neigen aus Angst vor drohendem Mangel dazu, alles Verfügbare für sich zu horten. So können Eifersucht, Egoismus, Geiz, Neid und Ärger der Hauptbestandteil des Alltags werden. Wachsende Gewalttätigkeit, Aggression, Geringschätzigkeit und Destruktivität führen dazu, dass Misstrauen das menschliche Miteinander prägt und die Gesamtheit sich mehr und mehr von der unerschöpflichen Quelle der Liebe entfernt.

Vielleicht ist diese Entwicklung mit dafür verantwortlich, dass es uns heute nur noch schwer gelingt, stillen Wesen gegenüber - wie Pflanzen und Bäumen - liebevoll aufzutreten.

 

Die Holly-Blütenessenz schliesst uns wieder an diese innere Urquelle der umfassenden, bedingungslosen Liebe an. Mit ihrer Hilfe wird es leichter, zu teilen und gegenüber anderen offen zu sein. Wir haben wieder ein offenes Herz und ein offenes Ohr für die Kümmernisse anderer, sind bereit zu helfen, zu pflegen und zu teilen und können in Auseinandersetzungen fair und konstruktiv streiten. Das menschliche Miteinander gewinnt an Wärme und Vertrauen.

 

 

 

Rock Water – Fluss des Lebens

(Quellwasser)

Rock Water ist, streng genommen, natürlich keine Blütenessenz, da es sich hierbei um Quellwasser handelt, das nach der Sonnenmethode aufbereitet wird. Dass Edward Bach diese Essenz in sein System aufnahm, mag an der aufmerksamen Beobachtung des Wassers und seiner Eigenschaften liegen. Darüber hinaus ist Wasser ein wesentlicher Bestandteil des Körpers. Nur wenn wir ausreichend trinken und mit frischem Wasser versorgt sind, verlaufen unsere Lebensprozesse optimal - wir sind physiologisch im Fluss.

 

Die natürliche Aufgabe eines Flusses besteht zunächst darin, seinen Weg von der Quelle bis zur Mündung zu finden und alle Abenteuer oder Reize, die unterwegs auf ihn warten, zu bestehen oder zu geniessen. Anfangs, als Rinnsal, ist der Fluss eher unscheinbar und tastet sich vorsichtig voran. Aber schon bald wird er grösser und mutiger. Seine Sprache wechselt zwischen leisem Plätschern, dunklem Murmeln und Glucksen, heftigem Rauschen oder stummem Dahinrollen. Und seine Aufgaben sind vielfältig. Da gibt es so viele Steine zu überfliessen, zu umschmeicheln oder zu unterspülen. Sandige Böschungen können ausgewaschen werden und abgebrochene Äste können ein Stück des Weges mitreisen. Manchmal lädt die Landschaft zum Verweilen und mäandern (Dahinschlängeln) ein, dann wieder ist es angenehmer, eilig dahinzufliessen. Besonders lustvoll ist das Herabrauschen in einem Wasserfall. Und wenn das Ausmass eines grossen Stromes erreicht ist, dann gilt es nur noch, gemütlich und behäbig das letzte Stück des Weges zu überwinden, um am Ende entweder mit dem Meer oder einem anderen Fluss zu verschmelzen und hingebungsvoll auf die Sonne zu warten, die jeden einzelnen Wassertropfen zu erneutem Spiel einlädt und den Kreislauf schliesst.

 

Ähnlich wie ein lebendiger Fluss, können wir unseren inneren und äusseren Lebensfluss gestalten; in vollkommener Harmonie mit den Aufgaben und Genüssen, die sich uns bieten. Trotz aller Abstechern und Ausflüge, die wir aus Neugier unternehmen, bleibt trotzdem die grobe Richtung erhalten und wird konsequent verfolgt. Dieses Leben aus der Situation heraus ist geprägt von sehr viel Leichtigkeit, Flexibilität und Kreativität und hält viele bereichernde Impulse bereit. Wer es schafft, so zu leben, kann im Alter, wenn er 'von der Bühne' abtritt, sicher behaupten, sein Leben wirklich gelebt zu haben.

 

Anders verhält sich das bei Menschen, deren Lebensfluss eher einem begradigten Kanal gleicht, der sich gleichförmig und gelangweilt durch sein monotones Bett wälzt. Abwechslung und spielerische Genüsse sind verboten. Alles geht unnachgiebig nach Schema F und dogmatischen Regeln. Phantasielosigkeit ist an der Tagesordnung. Üblicherweise werden strenge Erziehungsmassnahmen gewählt (z.B. Abhärtungskuren) und enge Moralvorstellungen nicht nur gepredigt, sondern auch unnachgiebig durchgesetzt. An die Stelle des Genusses tritt der Zwang und die Prinzipienreiterei und der gesamte Mensch erstarrt ("versteinert" oder "vereist") und vertrocknet innerlich und äusserlich. Die häufigsten Erkrankungen als Folge dieser lustfeindlichen Lebensgestaltung sind Gliedersteifigkeit und Rheumatismus.

 

Mit Hilfe der Rock Water-Blütenessenz gelingt es uns wieder, den Fluss des Lebens so lebendig wie möglich zu gestalten und uns ihm voll und ganz anzuvertrauen in dem Wissen, dass die wichtigsten Aufgaben zur rechten Zeit von alleine auf uns zukommen. Dadurch können wir tolerant mit allem sein - auch mit kleinen Sünden - und den inneren Energiefluss voll auskosten. Unter Umständen kann die Essenz als Anfangsblüte für eine Behandlung günstig sein; sie kann aber auch für Menschen hilfreich sein, die bislang keinen Behandlungserfolg spüren konnten.

 

 

 

White Chestnut – In der Ruhe liegt die Kraft

(Aesculus hippocastanum - Weisse Kastanie)

Die Erscheinung der Weissen Kastanie und ihr Standort entsprechen den Merkmalen der Roten Kastanie. Deutlich anders ist jedoch die friedliche, weisse Farbe der Blüten sowie die Tatsache, dass die weissen Blütenkerzen dichter mit Einzelblüten besetzt sind. Da jede Einzelblüte eine asymmetrische, etwas "ausgefranste" Form hat, entsteht ein verschwommen wirkendes Aussehen. Obwohl die Blüten von weitem weiss aussehen, kann man bei näherer Betrachtung feststellen, dass manche Blütenblätter eine rote Zeichnung tragen. Es scheint hier darum zu gehen, den Dingen genau und konzentriert auf den Grund zu gehen.

 

Das Besondere am White Chestnut-betonten Menschen ist seine Fähigkeit für einen begrenzten Zeitraum total konzentriert und intensiv über etwas nachzudenken. Werden die Gedankengänge unfruchtbar, wenden wir unsere Aufmerksamkeit etwas ganz anderem zu und legen so eine schöpferische Pause ein. Auf diese Weise kommen wir zu einem guten Ergebnis, ohne das Gefühl ermüdender Anstrengung. In Phasen intensiver Lernarbeit läuft der gleiche Mechanismus ab und führt zu hervorragenden Ergebnissen.

 

Wenn wir uns von dieser Kraft entfernen, haben wir zu viel Energie im Kopf und es fällt uns schwer, diesen wenigstens zeitweise zu entlasten. Alles wird unklar und verschwimmt miteinander (wie der Eindruck der Blütenkerze). Unterschiedliche Tagesereignisse, Sorgen oder Zukunftspläne werden dann in unserem Kopf wieder und wieder durchdiskutiert, ohne dass es zu einer befriedigenden Lösung oder Pause kommt. Der Prozess ist vergleichbar mit einem Plattenspieler, auf dem eine Platte mit Kratzer abgespielt wird. zu allem Übel hat dieses "Gerät" keinen Knopf zum Abstellen...

Vorzugsweise absolvieren wir unsere rastlose Grübelarbeit während der Nacht und versäumen dadurch wichtige Erholungsstunden. Bei manchen Menschen führt das zum Griff nach Schlaftabletten oder Beruhigungsmitteln. Wenn uns ein Problem auch im Tagesverlauf stark gefangen nimmt, kann es zu Unaufmerksamkeiten und Konzentrationsstörungen kommen. Wir sind dann ähnlich "abwesend" wie bei der Blüte Clematis beschrieben, allerdings mit anderer Ursache.

 

Mit Hilfe der White Chestnut-Blütenessenz ziehen wir unserem gedanklichen Plattenspieler den Stecker aus der Steckdose... Wir finden erholsamen, tiefen Schlaf und verbessern unsere Lernleistungen. Probleme werden als das erkannt, was sie sind, und entsprechend eingeordnet und gelöst. Das gesamte Denken verläuft klar, konzentriert, ökonomisch und konstruktiv. Für meditative Übungen kann die Essenz zu besserer Sammlung und Gedankenruhe verhelfen.

 

 

 

Bachblüten-Texte von Luna S.Miesala-Sellin