Bachblüten

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Elm – Berge versetzen

(Ulmus procera - Ulme)

Die Ulme ist ein Baum, der in der Natur ähnlich kraftvoll wächst wie z.B. die Eiche, der aber wesentlich empfindlicher und verletzlicher ist. Im gesunden Zustand kann er eine Höhe von 20 m erreichen und eine grosse Krone ausbilden. Aufgrund seiner hohen Sensibilität hat dieser schöne Baum aber leider zu wenig Widerstandskräfte gegen eine Pilzkrankheit, die sogenannte "Ulmenkrankheit", die das Ulmensterben verursacht. Manche herrliche Ulmenpflanzung ist ihr in den letzten Jahren schon zum Opfer gefallen.

Die Blätter haben Ähnlichkeit mit denen der Hainbuche, sind jedoch am Rand doppelt gesägt. Die kleinen, rotbraunen Zwitterblüten erscheinen bereits im Feb/März, lange bevor die Blätter entwickelt werden. Ihre langen Staubgefässe geben ihnen ein büschelartiges Aussehen.

 

Diese grossen Kräfte, gepaart mit Sensibilität, finden wir als wesentliches Merkmal auch an uns Menschen wieder. Im harmonischen Elm-Zustand gelingt es uns, grösste Vorhaben gelassen anzugehen. Unsere innere Haltung ist vergleichbar mit einem Ameisenleben. Jedes Wesen leistet jeden Tag den Beitrag zum grossen Ganzen, den es aus eigener Kraft zu leisten vermag. Und jedes Tagwerk bedeutet einen Schritt weiteren Fortschritts in Bezug auf das Ziel. Die Erledigung grosser Aufgaben in kleinen Schritten gibt unerschöpfliche Kraft und Zufriedenheit mit dem Ergebnis. Wir können uns auf unser Leistungsvermögen verlassen, und das lässt uns regelrecht Berge versetzen.

 

Würde man einer Ameise zu Beginn ihres Lebens sagen, welcher Berg Arbeit vor ihr liegt, könnte sie sich nur noch erschüttert zurückziehen und innerlich kapitulieren. Das Gefühl "das schaffe ich nicht" wäre so gross, dass sie mit ihrem Werk gar nicht erst anfangen könnte. So geht es uns Menschen häufig, wenn wir am Beginn eines grossen Vorhabens stehen. Dazu gehören Lernphasen vor Prüfungen, Umzüge, Neueinrichtungen von Garten, Haus, Geschäft, (Zwillings-)Geburten u.v.m. Sobald wir das beabsichtigte Ergebnis kennen, verlässt uns der Mut und die Menge an Verantwortung und bevorstehender Arbeit erschlägt uns. Wir werden kleinlaut und fühlen alle Kräfte schwinden.

 

Mit Hilfe der Elm-Blütenessenz gewinnen wir wieder unerschütterliches Zutrauen in unsere Kraft und Verantwortung. Wir überwinden das vorübergehende Gefühl der Inkompetenz und Kraftlosigkeit und können schon bald wieder häppchenweise die gestellte Aufgabe angehen und uns am täglichen kleinen Fortschritt erfreuen. Dabei gelingt es uns ausserdem, Hilfe zu erbitten oder den Umfang der täglichen Aufgaben auf ein angemesseneres Mass zu verkleinern.

 

 

Hornbeam – Sich selbst treu bleiben

(Carpinus betula - Hainbuche)

Unter den Bäumen gibt es wohl keinen, der ähnlich eigenwillig wächst, wie die Hainbuche. Ihre Lieblingsstandorte sind Weg- und Waldränder, Abbruchkanten, Gräben u.ä. Häufig sind diese Orte besonders steinig, feucht, humusarm oder sie liegen sogar auf Störfeldern; also durchweg schwierige Orte für ein Wesen, das ein grosser Baum sein möchte. Aber der Hainbuche machen solche Herausforderungen nichts aus. Man hat fast das Gefühl, sie würde solche Aufgaben sogar suchen, um mit ihrer Hilfe ihr ganzes Repertoire an Phantasie und Überlebensstrategie ausschöpfen zu können und über sich hinauszuwachsen. In jedem Fall ist die Hainbuche ein besonders kraftvoller Baum, der ausserordentlich hartes, glattes und sehr helles Holz bildet. Die Rinde wirkt glatt und ist sehr dünn. Wenn man mit den Fingern über sie hinwegstreicht, kann man eine Struktur fühlen, die an das Muster des Sandes im Watt erinnert.

 

Ähnlich kraftvoll und individuell leben auch viele Menschen, z.B. Künstler, Unternehmer, Freiberufler. Sie identifizieren sich mit ihrer Arbeit, sind zur Selbstständigkeit geboren und lieben Herausforderungen, um sie kreativ in ihrem ganz persönlichen Stil anzugehen und zu meistern. Dabei sind sie hoch motiviert, extrem belastbar und gleichzeitig innerlich vollkommen erfüllt und glücklich mit ihren Aufgaben, solange sie von niemandem gestört oder bevormundet werden. Sobald aber Störungen von aussen eintreten oder die Arbeit monoton abläuft, bricht die Motivation, die gute Stimmung und der Kräftehaushalt zusammen, und übrig bleibt ein erschöpfter, überforderter, lustloser Mensch, der das Gefühl hat, seinen Alltag nicht bewältigen zu können. Selbst beim morgendlichen Aufwachen fühlt er sich so, als sei Schlafen eine Anstrengung.

Seine grösste Sehnsucht gilt ein paar Stunden ungestörter Ruhe, um sich endlich einmal ausschlafen zu können. Sobald diese heiss ersehnte Ruhe eintritt, ist die gesamte Müdigkeit jedoch wie weggeblasen, und er beginnt all das zu tun, was er "schon lange tun wollte...", bis die nächste Störung oder Einmischung ihn erneut einschränkt. Am häufigsten tritt dieses Phänomen mit Müttern/Vätern mit Kleinkindern und bei Arbeitnehmern ohne eigenen Spielraum auf.

 

Die Hornbeam-Blütenessenz verbindet uns wieder mit unserer Lebendigkeit und Freude am Alltag und überwindet Erschöpfung, die aus monotoner Arbeit oder Fremdbestimmung entstanden ist. Gleichzeitig wird es leicht, die passende Aufgabe für sich selbst zu finden, um darin - gemäss der vorhandenen Talente - erfolgreich zu arbeiten und sich selbst zu verwirklichen. Unabänderliche, tägliche Pflichten werden mit Leichtigkeit und Schwung erfüllt und jeglicher Zweifel am eigenen Leistungsvermögen löst sich in Wohlgefallen auf.

 

 

 

Impatiens – Der Weg ist das Ziel

(Impatiens glandulifera - Drüsentragendes Springkraut)

Vielleicht kennen Sie diesen schönen "botanischen Fremdarbeiter", der mittlerweile an fast allen Bachläufen, Flüssen oder leicht feuchten Standorten zu finden ist. Geduldig warten ihre Samen mit dem Keimen bis zum späten Frühling, um dann in rasantem Tempo zu wachsen und mühelos in 4 - 6 Wochen in eine Höhe von 1.80 bis 2 m zu erreichen. Ab Juli trägt sie pinkfarbene, kapuzenförmige Blüten, die einen starken, süsslich-erdigen Duft verströmen und ein Eldorado für Insekten darstellen. Die abgeblühten Blüten verwandeln sich nach einiger Zeit in pralle "Pflanzenbomben" mit Zeitzünder, die bei der kleinsten Berührung explodieren und die reifen Samen weit von sich schleudern. Mit Hilfe einer sehr hohen Wasseraufnahme steht an dieser Pflanze alles unter Druck. Nicht nur die Samenkapseln, sondern auch die Gesamtpflanze, die nur bei ausreichender Feuchtigkeit ihre innere Spannkraft und die aufrechte Haltung bewahren kann. Knospen, Blüten und Samen sind gleichzeitig an einer Pflanze zu finden, als hätte sie keine Zeit, den einen Entwicklungsschritt abzuschliessen, bevor ein neuer beginnt.

 

Viele dieser pflanzlichen Eigentümlichkeiten finden wir auch bei uns Menschen wieder. Da ist in erster Linie die Fähigkeit, gelassen warten zu können, bis die Zeit reif ist, um etwas zu tun. Dieses Warten wird dann damit belohnt, dass das Vorhaben besonders leicht von der Hand geht und gut gelingt. Dieser innere Langmut, gepaart mit einer schnellen Auffassungsgabe und einem liebevollen Umgang mit allem, ist eine unabdingbare Eigenschaft bei allen lehrenden, begleitenden (erziehenden) oder führenden Personen, da sie, trotz eines evtl. langsameren Tempos ihrer Mitmenschen, in ihrer unerschütterlichen inneren Ruhe bleiben können.

Sie delegieren die Aufgabe und erlauben so dem anderen, seine eigenen Erfahrungen damit zu machen. Durch diese Herangehensweise verkörpern die harmonisch lebenden Impatiens-Menschen ideale Vorbilder.

 

Besonders auffällig ist in der Natur, dass das Springkraut sich überall epidemieartig ausbreitet und die heimische Flora verdrängt. Wir wissen aus der Heilkräuterkunde, dass massenhaft auftretende Pflanzen immer ein Zeichen, eine Hilfe und Warnung für uns Menschen darstellen. Die spezielle Botschaft der betreffenden Pflanze ist dann genau das, was uns Menschen am meisten zu Heilung fehlt.

 

Dass das Springkraut ein solcher Botschafter ist, liegt sicher im Zeitalter das Fastfood, Internet, Handykommunikation, Mikrowellen und schnellen Autos und der allgemeinen Hektik auf der Hand; niemand hat mehr Geduld und Zeit, um Prozesse in beschaulichem Tempo ablaufen zu lassen und zu geniessen. Unser Nervenkostüm ist jedoch nicht für dieses hohe Tempo ausgelegt und entsprechend geraten wir unter Druck und Stress - eine hochexplosive Mischung.

Zahlreiche Menschen fühlen sich, als würden sie auf einem Pulverfass sitzen. Gleichzeitig häuft sich die Zahl der hyperaktiven, zappeligen Kinder, und ständig fährt jemand wütend aus der Haut. Selbst die ursprünglich beschauliche Adventszeit wird inzwischen zur hektischsten Zeit des Jahres. Ein unerträglicher Zustand, weil die Beschaulichkeit und Ruhe des Alltags verloren gegegangen ist und einem oberflächlichen, zu übereilten Entschlüssen neigenden Lebensstil Platz gemacht hat.

 

Die Impatiens Blütenessenz beruhigt unsere überreizten Nerven und erlaubt uns wieder eine langsamere Lebens-Gangart. Wir können den Dingen wieder auf den Grund gehen, ohne dabei Angst zu haben, etwas anderes oder Wichtigeres zu verpassen. Unsere Seele lässt die Beine baumeln und findet zurück zu einer ausgeglicheneren Welt, wie wir sie von Momo und ihren Freunden kennen.

 

 

 

Olive – Lebenskraft

(Olea europaea - Olive)

Der Olivenbaum ist in unseren Breiten nicht heimisch, da er sehr wärmebedürftig und sonnenhungrig ist, um seine kraftvollen, ölreichen Früchte hervorbringen zu können. Das Olivenholz wächst extrem langsam und ist sehr hart. Die Blätter sind schmal, relativ dick und leicht behaart. Die zahlreichen cremeweissen Blüten sitzen zu mehreren an einem Stiel. Die Einzelblüte ähnelt der Einzelblüte unseres Holunders. Es ist immer wieder ein Wunder, dass so viel Energie in solch uralten, krummen, knorrigen Bäumen stecken kann, deren Wurzeln in steinigem, nährstoffarmem Grund ankern und nur wenig Regenwasser zu trinken bekommen. Und das bei zahlreichen prallen Sonnenstunden, deren Hitze für uns Menschen gnadenlos und unerträglich ist.

Aber vielleicht sind ja gerade diese Lebensbedingungen die Voraussetzung dafür, sich nicht ausgebrannt zu fühlen und einen so kraftvollen und weise anmutenden Ausdruck zu entwickeln. Der Überlebenswille der Olive ist sogar so stark, dass nach völligem Absägen des Stammes einige junge Triebe nachwachsen. Alles das ist nur möglich, wenn der Kräftehaushalt stimmt.

 

Die Seelenqualitäten der Olive, die wir in uns Menschen antreffen können, sind der achtsame Umgang mit unseren erneuerbaren und nicht erneuerbaren Kraftreserven. Wir haben ein gutes Gespür dafür, wieviel wir uns zumuten können, um in der Kräftebilanz noch im "Haben-Bereich" zu bleiben. Eine Kontoüberziehung können wir uns ausnahmsweise erlauben, holen dieses Minus aber bei nächster Gelegenheit durch ausreichend Schlaf oder hervorragende Ernährung nach.

 

Durch starke Beanspruchung kann dieser gesunde Haushalt ins Wanken geraten. Die Zeiten, in denen wir kräftemässig auf Pump leben, dehnen sich aus und die Regeneration ist nur unzureichend. Die Überbelastung und Erschöpfung macht sich dann im geistigen und körperlichen Bereich bemerkbar. Solche extremen Lebensabschnitte können z.B. durch Pflegefälle in der Familie, durch Schicksalsschläge, durch Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit, während langwieriger Lern- und Prüfungsphasen, durch längeren Schlafentzug oder durch berufliche und wirtschaftliche Extreme entstehen. Die Angst, unter den Anforderungen begraben zu werden, lässt uns jeden Tag erneut die Müdigkeit und Erschöpfung überwinden und unser Kräftesoll weiter anpumpen.

 

Die Olive-Blütenessenz trägt dazu bei, dass unsere Kräftebilanz wieder in den Haben-Bereich kommt. Wir übernehmen nur so viel, wie uns gut tut, und finden für alle darüber hinausgehenden Aufgaben eine andere Lösung oder Hilfe. Plötzlich können wir wieder "Nein" sagen, wenn uns etwas zu viel wird, und behalten unsere eigenen Bedürfnisse besser im Blick, damit die gesunde Lebensenergie ungehindert fliessen kann. Während der Einnahme kann uns auch bewusst werden, wie stark unser Körper nicht nur die physische Regeneration braucht, sondern auch durch geistige Nahrung gestärkt werden muss. Körperliche Zusammenbrüche können u.U. Krisen sein, die der Beginn einer geistig-spirituellen Öffnung sind.

Unter Umständen können wir nach der Einnahme der Blütenessenz in einen ohnmachtsähnlichen Schlaf sinken, der uns erst nach vielen Stunden erholt wieder erwachen lässt. Grundsätzlich ist die Olive-Blütenessenz keine Langzeitblüte, sondern berührt vielmehr Akutzustände.

 

 

 

Pine – Selbstannahme

(Pinus sylvestris - Kiefer)

Für die Lüneburger Heide ist die Kiefer der typische Baum. Quadratkilometergrosse Monokulturen erstrecken sich dort und geben einen Eindruck ganz besonderer Natur. Auffällig sind in erster Linie die langen, kahlen Stämme, die strebsam gen Himmel wachsen und an deren oberem Ende sich die Nadelkrone wie ein schiefer, stachelig schützender Schirm ausbreitet. Der Stamm hat eine grobe, rissige Rinde, die sich von Zeit zu Zeit abschuppt und dann jüngere, hellbraune Rinde freigibt. Die langen, dunklen, grau-grünen Nadeln sind büschelartig um die Zweige angeordnet. Die weiblichen roten Blüten befinden sich am Ende des neuen Triebes und sind wie die Miniaturausgabe der späteren Kieferzapfen geformt. Die kleineren männlichen Blüten sind gelb und bilden eine kleine Gruppe am unteren Ende des neuen Triebes. Die Bäume verströmen einen warmen, harzigen Duft. Und obwohl kein dichtes, durchgehendes Laubdach vorhanden ist, ist die Stimmung in solchen Kieferwäldern eher düster und schwer.

 

Menschen, die in ihrem Wesen Pine-betont sind, besitzen die wunderbare Gabe der gesunden Selbstachtung und Verantwortung. Sie sind sich ihres Tuns und der damit verbundenen Auswirkungen jederzeit bewusst. Sie sind stets darum bemüht, gute Arbeit zu leisten, und können dafür auch die volle Verantwortung übernehmen. Damit ist gemeint, dass ihre gesteckten Ziele angemessen sind und dass sie mit erteiltem Lob genauso gut umgehen können wir mit berechtigter Kritik. In diesen Eigenschaften spiegelt sich der Wuchs-Charakter des Baumes deutlich wieder. Es geht hier wenig um besonderer Auffälligkeiten, als um verlässliche Realitäten.

 

Wenn wir eine Kindheit erleben, in der mit hohem Erwartungsdruck operiert wird und wo für jede Situation nach einem Sündenbock gesucht wird, statt Nachsicht zu üben, können die oben beschriebenen Ich-Kräfte verschüttet werden. Das Gleiche kann geschehen, wenn sich Eltern zu einem Zeitpunkt trennen, wo ihre Kinder noch im universellen Bewusstsein leben und sich für das Scheitern der elterlichen Beziehung verantwortlich fühlen. In beiden oder ähnlichen Fällen tritt ein übertriebenes Schuldbewusstsein bzw. treten ständig starke Schuldgefühle auf, wobei z.T. sogar die Schuld für andere mit übernommen wird. Symbolisch gesprochen laufen wir daher ständig im Büssergewand durchs Leben. Diese Haltung und Ausstrahlung gestattet unseren Mitmenschen indirekt sogar, dass sie uns ungerecht behandeln.

 

Um nun möglichst wenig Anlass für Kritik von aussen zu geben, schrauben wir unsere Ansprüche an uns selbst bis ins Unermessliche hoch. Wir verlangen uns selber ab, nicht nur hundertprozentige Arbeit abzuliefern, sondern alles mindestens zweihunderzprozentig zu tun. Diese perfektionistische Haltung uns selbst gegenüber erzeugt einen ungeheuren Leistungsdruck, der jede neue Aufgabe überdimensional gross werden lässt. Nach erfolgreichem Abschluss kommt oft die grosse Herausforderung, wenn es darum geht, das gezollte Lob anzunehmen und auszuhalten. Vielfach können wir unsere Ohren und unser Herz dieser Anerkennung nur wenig öffnen. Innerlich und äusserlich rechtfertigen wir sofort alle Patzer oder "was wir noch alles hätten besser machen können". Dieses masochistische Verhalten, gepaart mit falscher Bescheidenheit, verhindert, dass wir uns in dem Lob ausruhen, das wir verdient haben.

 

Mit Hilfe der Pine-Blütenessenz fühlen wir uns willkommen auf dieser Welt und sind im Umgang mit Erwartungen an uns oder andere unbelastet. Auf diese Weise entdecken wir die Liebe zu uns und unserem Leistungsvermögen völlig neu.

 

 

 

Vervain – Rücksicht und Toleranz

(Verbena offizinalis - Eisenkraut)

Das Eisenkraut ist ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet. Am liebsten steht es unter Hecken oder auf kargen, kalkigen Böden, die vom "chemischen Segen" der Landwirtschaft unberührt ist. Der Wuchs des Eisenkrauts mutet für den Betrachter etwas unausgewogen oder unproportioniert an. Die Pflanze bildet aus sehr langen und verzweigten Stielen, die kaum Blätter tragen, ein buschiges Gebilde. An diesen Stielen sind winzigkleine rosa Blütchen, die auf den überdimensionierten Stilen vollkommen verloren wirken. Man hat das Gefühl, die Blüten sind hier viel zu zurückhaltend, um sich zu zeigen, während die Stiele es übertreiben, zur Geltung zu kommen.

 

Die (Un-)Ausgewogenheit im Kräfteeinsatz ist ein Thema, das Pflanze und Mensch gemeinsam haben.  Der Vervain-betonte Mensch hat im harmonischen Zustand eine Überzeugung, für die er durchs Feuer geht. Das ist ein völlig eigener Prozess, der auch ohne Publikum abläuft. Wenn jedoch jemand aus Interesse nach Hintergründen und Ursachen bzw. Nutzen dieser Überzeugung fragt, ist der Mensch gerne bereit, ausführlich Auskunft zu geben. Vorherrschend im erlösten Zustand ist die Fähigkeit, zu warten, bis ein interessiertes Gegenüber im Gespräch vorhanden ist, und auch dann die Informationen so gut dosiert weiterzureichen, dass der Zuhörer sie aufnehmen und umsetzen kann, ohne erschlagen zu werden.

 

Im blockierten Zustand lebt der Vervain-Mensch nur noch für seine Überzeugung und drängt sie jedem auf - egal ob dafür Interesse besteht oder nicht. Diese Überzeugungsarbeit wird zwanghaft und verbissen geleistet - und geht den geschulmeisterten Mitmenschen auf die Nerven. Deren Wohlwollen schwindet dahin, wenn der "Missionar" beginnt. Auf diese Weise "betet er vor verschlossenen Türen" und erschlägt den Zuhörer mit Informationen über das, was seiner Meinung nach zu Gesundheit, Erleuchtung oder Glück führt. Unterdessen betreibt er mit seinen eigenen positiven Kräften Raubbau. Damit schadet er nicht nur sich selbst, sondern auch der Sache. In diese Gruppe gehören z.B. Gesundheitsapostel, religiöse Fanatiker u.ä.

 

Mit Hilfe der Vervain-Blütenessenz kann die Überschwänglichkeit gemindert werden. An ihre Stelle tritt wieder die Fähigkeit zum einfühlsamen Herüberreichen der eigenen Meinung (positives Sendungsbewusstsein). Wenn der Zuhörer dabei eine andere Überzeugung vertritt, gelingt es, diese zu tolerieren, d.h. so stehen zu lassen, wie sie ist, auch wenn wir ihr nicht zustimmen können.

 

 

 

Bachblüten-Texte von Luna S.Miesala-Sellin